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Waiblingen 2016

Mentorenschulung im Kreismedienzentrum Waiblingen

Unterstützung für Senioren beim Umgang mit Internet, Computer und Smartphone mit dem Senioren-Medienmentoren-Programm

Deutschlands Seniorinnen und Seniorinnen werden zukünftig häufiger auf WhatsApp, Facebook und Google+ anzutreffen sein. Immer mehr sogenannte „Silver Surfer“ wagen den Schritt in die digitale Welt. Um ältere Menschen beim Umgang mit digitalen Medien zu unterstützen, bietet die Initiative Kindermedienland in ganz Baden-Württemberg mehrtägige Schulungen für ältere Menschen an. Ein Bericht vom Senioren-Medienmentoren-Programm in Waiblingen.

Der Computerraum am Waiblinger Kreismedienzentrum bietet dieses Mal ein anderes Bild als sonst. Anstelle von Lehrkräften sind heute mehrere Seniorinnen und Senioren zu Gast. Ihr gemeinsames Ziel: im Umgang mit PC, Smartphone und Tablet versierter zu werden. Von der Schulung sollen aber auch ihre Mitmenschen profitieren können. Als angehenden Senioren-Medienmentoren wollen sie im nächsten Schritt ihren Nachbarn und Freunden weiterhelfen.

Zum Beispiel Phishing-Mails

An diesem Tag – es ist schon der zweite der Senioren-Medienmentoren-Schulung – geht es um Datenschutz und Sicherheit im Netz. Um die Schulung anschaulich zu gestalten, lässt die Kindermedienland-Referentin Christa Rahner-Göhring einen dicken Ordner mit ausgedruckten Spam- und Phishing-Mails herumgehen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen lernen, echte von gefälschten Mails zu unterscheiden. Für Internet-Kriminelle ist die ältere Generation eine lukrative Zielgruppe. Immer mehr ältere Mitmenschen nutzen Online-Banking und Internet-Shopping-Angebote. Hier gilt es Hintergrundwissen und mögliche Gegenstrategien zu vermitteln. Christa Rahner-Göhring rät beispielsweise, sichere Passwörter zu verwenden und stets den Virenschutz bzw. die Firewall aktiviert zu haben. Für den Einsatz von USB-Sticks gibt Christa Rahner-Göhring den Tipp, vor dem Einsatz die Geräte auf Viren zu scannen. Nach der Kaffeepause geht die Referentin mit den Seniorinnen und Senioren die wichtigsten Facebook-Einstellungen für die Privatsphäre durch.

Keine Angst vor unbekannten Begriffen

Während der Schulung geht es immer wieder auch um Begriffe aus der IT- und Medienwelt.  Ein Teilnehmer will beispielsweise wissen, was denn ein „Verweis“ sei – er kenne den Ausdruck bislang nur vom Fußball. Christa Rahner-Göhring erklärt, dass damit in diesem Fall ein „Link“ gemeint sei.  Die Besucher haben es im Laufe der Fortbildung immer wieder auch mit Anglizismen zu tun, deren Bedeutung sie sich zunächst vergegenwärtigen können. Die „URL“, das „Skypen“, die „Firewall“ und ähnliches werden für die Teilnehmer aber bald keine Fremdwörter mehr sein.

Lieblingsbeschäftigung im Netz: Reisevorbereitung und Shopping

In der Kaffeepause kommen wir mit den Teilnehmern ins Gespräch und sie erzählen, was sie hauptsächlich mit den digitalen Geräten machen und was ihnen wichtig dabei ist. Die Antwort kennt man genauso auch von Kindern und Jugendlichen: nicht den Anschluss verlieren und sich informieren können. Gerade beim Wechsel vom Berufs- ins Rentnerleben würden viele soziale Kontakte verloren gehen. Daher werde der Kontakt via WhatsApp, Skype und Internet umso wichtiger. Aber auch zum Shopping und zur Reisevorbereitung werden der PC und das Smartphone eingesetzt. Wir wollen wissen, ob denn nicht die Enkel und Kinder bei Internetfragen weiterhelfen könnten. Das Verhältnis zwischen Großeltern, Kindern und Enkeln scheint aber zwiespältig zu sein: zwar würde der eigene Nachwuchs weiterhelfen, doch meist scheitert es daran, dass die Enkel und Kinder zu wenig Zeit und Geduld mitbringen oder schlichtweg nicht mehr in der Nähe wohnen.

Feingefühl beim Umgang mit gemischten Gruppen gefragt

Senioren-Mentor Johann Szeits von den Ingersheimer Online-Senioren, hatte in der Vergangenheit bereits Schulungen mit Senioren durchgeführt und berichtet „aus dem Nähkästchen“. Gerade die älteren Damen müssten besonders behutsam und bestenfalls von einer anderen Frau geschult werden, meint er. Sobald aber männliche „Technikexperten“ in den Schulungen die Oberhand gewinnen, würden die Damen ihre Fragen für sich behalten. Kindermedienland-Referentin Christa Rahner-Göhring sei daher ein Glücksfall. Sie wüsste Männer und Frauen gleichermaßen gekonnt anzusprechen. Frau Keck, die während der Pause noch über ihr verschwundenes „Skype“ klagte, zeigt sich zum Schluss der Schulung begeistert. „Frau Rahner-Göhring weiß, wie man alles ganz verständlich und unwissenschaftlich erklärt“ meint sie und freut sich bereits auf den nächsten Termin der Schulung.

Das Senioren-Medienmentoren-Programm will den Teilnehmenden vertieftes Wissen zur sicheren Nutzung des Internets zu vermitteln. Dabei werden beispielsweise Themen wie Smartphones, Tablets & Apps, Daten- und Verbraucherschutz oder Kommunikationsmöglichkeiten angesprochen. Die Schulung bereitet die Teilnehmenden darüber hinaus auf die Tätigkeit als Senior-Medienmentor(in) vor.

Wenn Sie Interesse an einer solchen Schulung haben, melden Sie sich gerne bei uns: senioren.kindermedienland-bw.de.

Weitere Schulungen dieser Art finden auch in Stuttgart, Emmendingen, Bad Liebenzell, Neckargemünd und Friedrichshafen statt.

Kontakt

Landesmedienzentrum Baden-Württemberg
Rotenbergstraße 111
70190 Stuttgart
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